Wettkampfregeln im Judo         

 

Der korrekte Judogi

Die Wettkampfmatte

Die Kampfrichteranweisungen

Die Haltezeiten

 

Der Judoanzug ( Judogi )

 

Die Kämpfer sollen Judogi tragen, die den folgenden Anforderungen entsprechen:

(a) reißfest aus Baumwolle oder ähnlichem Material hergestellt, in gutem Zustand (ohne Risse oder schadhafte Stellen)

(b) weiß oder fast weiß in der Farbe.

(c) Folgende Abzeichen sind gestattet:

  1. die (olympische) Abkürzung der Nation (auf dem Rücken der Jacke)
  2. das nationale Abzeichen (auf der linken Brust der Jacke), maximale Größe 100 cm2
  3. das Markenzeichen des Herstellers (unten am Vorderteil der Jacke), maximale Größe 25 cm2
  4. Schultermarkierungen (vom Kragen über die Schulter armabwärts auf beiden Seilen der Jacke), maximale Länge 25 cm, maximale Breite 5 cm.
  5. Der Name des Kämpfers kann auf dem Gürtel, auf der unteren Vorderseite der Jacke sowie auf der oberen Vorderseite der Hose getragen werden und darf höchstens 3 cm x 10 cm groß sein. Ebenfalls kann der Name oder die Abkürzung über der Olympischen Abkürzung stehen, maximal 7 cm hoch.

(d) Die Jacke soll lang genug sein, um die Oberschenkel zu bedecken und soll mindestens bis zu den Fäusten reichen, wenn die Arme an den Körperseiten abwärts voll ausgestreckt werden. Sie soll so weit sein, dass sie in Höhe des Rippenbogens mit einer Überlappung von mindestens 20 cm übereinander geschlagen werden kann.

Die Jackenärmel sollen maximal bis zum Handgelenk und mindestens bis 5cm oberhalb des Handgelenks reichen.

Zwischen Ärmel und Arm (einschließlich der Bandagen) soll ein Zwischenraum von 10 cm bis 15 cm auf der gesamten Länge bestehen.

(e) Auf der Hose dürfen sich keine Abzeichen befinden. Sie soll lang genug sein, um die Beine zu bedecken und soll maximal bis zum Fußknöchel und mindestens bis 5 cm oberhalb des Fußknöchels reichen.

Zwischen dem Bein (einschließlich Bandagen) und dem Hosenbein soll auf der gesamten Länge ein Zwischenraum von 10 cm bis 15 cm vorhanden sein.

(f) Um die Taille soll über der Jacke ein fester, 4 cm bis 5 cm breiter Gürtel getragen werden. dessen Farbe der Graduierung entspricht; er soll zu einem eckigen Knoten gebunden werden, der fest genug ist, die Jacke zusammenzuhalten. Der Gürtel muss so lang sein dass er zweimal um die Taille geschlungen werden kann und nach dem Binden an jedem Ende 20 cm bis 30 cm herunterhängt.

(g) Kämpferinnen sollen unter der Jacke ein völlig weißes oder fast weißes T-Shirt mit kurzen Armem tragen. das ausreichend reißfest ist; es sollte lang genug sein, um in die Hose gesteckt zu werden.

Anhang

Falls der Judogi eines Kämpfers nicht diesem Artikel entspricht, muss der Kampfrichter den Kämpfer anweisen. ihn in kürzester Zeit gegen einen Judogi zu wechseln, der diesem Artikel entspricht.

Um sicherzustellen. dass die Jackenärmel des Kämpfers die erforderliche Länge haben, soll der Kampfrichter den Kämpfer beide Arme nach vorn voll ausgestreckt in Schulterhöhe neben lassen und die Kontrolle durchführen.

Um fernerhin zu sichern, dass bei den Ärmeln der erforderliche Zwischenraum vorhanden ist soll der Kampfrichter beide Arme vorwärts heben und die Ellbogen um 90 Grad beugen lassen.



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Die Wettkampfmatte

 

 

Die Wettkampffläche soll mindestens 14 m x 14 m und höchstens 16 m x 16 m groß sein und mit Tatami oder einem ähnlich annehmbaren Material, im allgemeinen in grüner Farbe, bedeckt sein.

Die Wettkampffläche ist in zwei Zonen unterteilt. Die Grenze zwischen diesen beiden Zonen wird Warnfläche genannt und ist durch eine farbige Fläche markiert, die im allgemeinen rot und ungefähr 1 Meter breit ist. Sie bildet einen Teil der Kampffläche und verläuft parallel zu den vier Seiten der Wettkampffläche.

Die Fläche innerhalb und einschließlich der Warnfläche heißt Kampffläche und soll immer mindestens 8 m x 8 m und höchstens l0 m x 10 m groß sein. Die Fläche außerhalb der Kampffläche heißt Sicherheitsfläche und soll 3 m breit sein.

In der Mitte der Kampffläche soll in einem Abstand von 4m ein rotes bzw. weißes Klebeband von ungefähr 10 cm Breite und 50 cm Länge befestigt sein, um die Position zu bezeichnen. wo die Kämpfer den Kampf beginnen und beenden müssen. Das rote Band soll sich rechts vom Kampfrichter und das weiße links von ihm befinden.

Die Wettkampffläche muss auf einem federnden Boden oder einer Plattform befestigt sein siehe Anhang).

Falls mehrere Wettkampfflächen nebeneinander benutzt werden, ist eine gemeinsame Sicherheitsfläche erlaubt, die jedoch mindestens 4 m breit sein muss.

Rund um die Mattenfläche muss sich eine freie Zone von mindestens 50cm Breite befinden.

Anhang

Tatamis

Traditionell rechteckige Elemente, 1 m x 2 m groß, sollen aus gepresstem Stroh oder häufiger aus gepresstem Schaumstoff hergestellt sein. Sie müssen fest unter dem Fuß sein und sollen die Eigenschaft haben, den Aufschlag beim Fall zu mildern.

Sie müssen mit rotem oder grünem Kunststoff bedeckt sein und dürfen nicht zu rutschig oder zu rau sein

Die Elemente, die die Wettkampffläche für den Wettkampf bilden, müssen ohne Zwischenräume ausgelegt sein und müssen fest und dicht auf dem Boden liegen, so dass sie nicht verrutschen.



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Die Kampfrichteranweisungen

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Ippon

Ippon (ganzer Punkt)

Einen "Ippon" erhält der Kämpfer, der seinen Gegner mit Kraft und Schwung, in guter Technik auf den Rücken wirft, oder ihn 25 Sekunden lang beim Bodenkampf im Haltegriff hält, oder durch Würgen oder Hebeln den Gegner zur Aufgabe zwingt. Ein zweimaliges Waza-ari ( Waza-ari-awasete-ippon ) addiert sich ebenfalls zu einem Ippon.

Waza-ari

Waza-ari (halber Punkt)

Bei der Ausführung eines Wurfes wurde ein oben genanntes Kriterium nicht voll erfüllt. Im Bodenkampf muss ein Kampfer seinen Gegner mehr als 20 Sekunden halten um ein Waza-ari zu erhalten.

Yuko

Yuko (großer technischer Vorteil)

Wurf auf die Seite oder ohne Kraft, oder der Gegner wird im Bodenkampf mehr als 15 Sekunden gehalten

Koka (kleiner technischer Vorteil)

Wurf auf den Bauch oder Oberschenkel, oder 10 Sekunden langes Halten im Bodenkampf

Osaekomi

Osaekomi (Haltegriff)

Der Gegner wird beim Bodenkampf unter Kontrolle gehalten, wobei mindestens eine Schulter des Gegners die Matte berührt.

Toketa


Toketa (Haltegriff gelöst)

Der Haltegriff wird dann als gelöst erklärt, wenn der Kämpfer die Kontrolle über den Gegner verloren hat, oder wenn ein Arm, Bein des Kämpfers vom Gegner umklammert wurde.

Matte


Matte (Unterbrechung des Kampfes)

Der Kampf wird unterbrochen (und somit die Kampfzeit gestoppt), wenn ein Kämpfer die Kampffläche verlässt, wenn während des Bodenkampfes ein Kämpfer aufsteht, wenn eine verbotene Handlung ausgeführt wird (nicht aber, wenn z. B. während eines Haltegriffes der unten Liegende eine Verbotene Handlung ausführt) oder, wenn im Bodenkampf kein Erfolg ersichtlich ist.



Sonstige Anweisungen / Bestrafungen


Chui

 

Chui - mittlere Bestrafung (Yuko für Gegner)

  • bei einer zweiten Bestrafung mit Shido
  • Würge mit Gürtel- oder Jackenende
  • Angriff mit Beinschere
  • Schlag oder Tritt des Gegners
  • Zurückbiegen der Finger des Gegners um den Griff zu lösen
  • zu Boden reißen des Gegners ohne Wurf
  • absichtlich aus der Matte treten oder Gegner hinausschieben

Fusen-gachi


Sieg durch Nicht-Antritt des Gegners

Hajime


Beginn / Wiederaufnahme des Kampfes

Hansoku-make


Hansoku-make - schwerer Regelverstoß
(Disqualifikation = Ippon für Gegner)

  • einer weiteren Bestrafung nach Keikoku
  • Tragen eines metallischen Gegenstandes
  • Kopfberührung der Matte zur Unterstützung eines Wurfes
  • Rückwärtsfallenlassen, wenn der Gegner auf dem eigenen Rücken hängt

Hantei


Kampfrichter Entscheid

Hiki-wake


Unentschieden

Keikoku


Keikoku - schwere Bestrafung (Waza-ari für Gegner)

  • bei einer weiteren Bestrafung nach Chui
  • Umwickeln der Beine des Gegners und dann rücklings auf ihn fallen lassen
  • Hebeltechniken irgendwo anders als am Ellenbogen
  • Angriff auf das Genick oder die Wirbelsäule des Gegners
  • Anheben und Zurückschleudern des auf der Matte liegenden Gegners
  • Wegreißen des Standbeines des werfenden Gegners von innen ( z.B. bei Harai Goshi )
  • Ausführung einer Technik außerhalb der Wettkampffläche
  • Nichtbeachten der Anweisungen des Kampfrichters
  • Sprechen auf der Matte oder abfälligen Gesten
  • allen Aktionen die den Gegner verletzen könnten oder gegen den Geist des Judo verstoßen
  • Fallenlassen bei Hebeln im Stand

Shido


Shido - kleine Bestrafung (Koka für Gegner)

  • 25 Sekunden ohne aktive Handlung
  • Stehen in extrem defensiver Stellung länger als 5 Sekunden
  • Stehen mit beiden Füßen außerhalb der Wettkampffläche ( also in der roten Matte ) ohne Angriff
  • länger als 5 Sekunden einseitig oder in den Gürtel fassen ( neuerdings jede unorthodoxe Fassart
  • in den Jacken oder Hosenaufschlag fassen
  • den Gegner mit Gürtel oder Jacke einschnüren
  • Gürtel oder Jacke neu anziehen ohne Aufforderung des Schiedsrichters
  • allen "unfairen" Aktionen, wie ins Gesicht oder die Finger fassen ...

Sogo-gachi


Sieg durch Waza-ari und Keikoku

Sono-mama


Nicht bewegen! (im Bodenkampf)

Yoshi


Wiederaufnahme des Kampfes nach Sono-mama




Erreicht ein Kämpfer einen Ipon, so ist der Kampf beendet. Der Kämpfer hat gewonnen. Erhält ein Kämpfer zwei Wazari, so werden diese zu einem Ipon zusammengezählt. Koka und Yuko werden nicht zu einer höheren Wertung aufaddiert. Am Ende der Kampfzeit entscheidet die Anzahl der Wertungen. Dabei hat derjenige Kämpfer gewonnen, der bei der höchsten sich unterscheidenden Wertungsstufe im Vorteil ist. Hat beispielsweise ein Kämpfer einen Wazari und sein Gegner keinen, so hat er gewonnen, unabhängig davon, wie viele Yuko oder Koka sein Gegner hat. Bei absolut identischer Bewertung kommt es zum Kampfrichterentscheid (Hantei). Dabei entscheiden der Kampfrichter und die beiden Außenrichter mehrheitlich, wer nach ihrer Meinung der bessere ist.

 

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Die Haltezeiten

Haltegriffzeit

Wertung

25 Sekunden

Ippon

20-24 Sek.

Waza-ari

15-19 Sek.

Yuko

10-14 Sek.

Koka



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